Sommer, Sonne, Waldbrand – das gestern gelöschte Feuer im Harz zeigt deutlich, dass Niedersachsen vor einem weiteren Jahr mit besonders hoher Waldbrandgefahr steht. Ausbleibender Regen, viel Totholz und Wind machen die Flammen noch gefährlicher.

Laut dem Deutschen Feuerwehrverband wurden im Jahr 2022 bis Mitte August in Deutschland allein durch Großbrände fast 4300 Hektar Wald vernichtet. Die betroffene Fläche ist somit um mehr als das Fünffache des durchschnittlichen jährlichen Werts von knapp 776 Hektar (seit 1991) gestiegen. Im bisherigen Rekordjahr 2019 wurden 2711 Hektar Wald zerstört. Schon im frühen Juni ist vielerorts in Niedersachsen die zweite höchste Waldbrand-Warnstufe erreicht, landesweit gilt seit gestern die höchste Dürrewarnstufe 5.

„Durch den Klimawandel ist das Risiko von Waldbränden um ein Vielfaches höher als in der Vergangenheit. Daher ist ein bedarfsgerechtes Handeln erforderlich.“, meint Brian Baatzsch, Abgeordneter des niedersächsischen Landtags. „In den letzten Jahren haben wir bereits vieles für den niedersächsischen Katastrophenschutz und die Feuerwehren hierzulande getan. Wir werden weiter in die Modernisierung unserer Einheiten investieren, denn die Gefahren werden zunehmen. Wir brauchen mehr geländefähige Fahrzeuge zur modernen Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung. Und natürlich muss auch auf Bundesebene die Beschaffung von Löschflugzeugen weiter diskutiert werden. Niedersachsen geht hier mit gutem Beispiel voran: Voraussichtlich ab kommender Woche werden zwei Maschinen am Flughafen Braunschweig stationiert.“

Zusätzlich kann jede Bürgerin und jeder Bürger einen Beitrag zur Vermeidung von Waldbränden leisten: Kein offenes Feuer im Wald, kein Verbrennen von Schnittgut, keine Zigarettenstummel in die Wildnis werfen. „So können wir Menschenleben, Tiere und Natur schützen“, betont Baatzsch.

Eine Diskussion über die Entnahme von Totholz auf naturbelassenen Flächen ist nach Ansicht der SPD-Politiker nun dringend nötig. Baatzsch fordert daher auch die Region Hannover auf, die Brandabschnitte in der Deisterregion mit sogenannten Tanklöschfahrzeugen auszustatten: „Der TLF-W ist bestens ausgestattet, um Waldbrand- und Vegetationsbränden entgegenzutreten."