Europa – das klingt oft groß, fern und kompliziert.
Aber manchmal zeigt sich Europa ganz direkt. Zum Beispiel in einem Klassenzimmer in Springe.

Zum Europatag war ich zu Gast an der BBS. Was ich dort erlebt habe, hat mich bewegt: junge Menschen, die offen fragen, kritisch nachhaken und sich Gedanken machen über Frieden, Freiheit und Zusammenhalt. Genau dafür wurde Europa gegründet. Und genau das brauchen wir heute mehr denn je.

Vor 75 Jahren hat Robert Schuman mit seiner Erklärung den Grundstein für die europäische Einigung gelegt. Damals war das eine mutige Idee. Zwei Länder, die sich zuvor bekriegt hatten, sollten plötzlich gemeinsam Verantwortung tragen. Heute klingt das selbstverständlich. Ist es aber nicht. Denn Frieden ist kein Automatismus. Er ist ein Versprechen, das wir jeden Tag erneuern müssen.

Ich erlebe das auch in meiner Arbeit im Kongress der Gemeinden und Regionen Europas. Dort kommen Menschen aus vielen Ländern zusammen, die alle an eines glauben: Zusammenarbeit ist stärker als Trennung. Und Europa findet nicht nur auf Gipfeltreffen statt, sondern vor allem bei uns vor Ort – in Schulen, in Rathäusern, in Vereinen, in Gesprächen zwischen Nachbarinnen und Nachbarn.

Ich weiß, viele fragen sich gerade, ob Europa noch stark genug ist. Ob es uns wirklich schützt. Ob es zusammenhält. Meine Antwort ist klar: Ja, wenn wir mitmachen. Wenn wir offen bleiben. Wenn wir nicht den Lautesten das Feld überlassen, sondern selbst Haltung zeigen.

Deshalb: Bleib mutig. Frag nach. Mach mit.
Denn Europa gehört nicht den Regierungen. Es gehört uns allen.