Halbzeitbilanz Energie und Klimaschutz
Die rot-grüne Landesregierung hat in den vergangenen Jahren entscheidende Fortschritte bei der Energiewende und beim Klimaschutz erzielt. Niedersachsen ist heute in der Lage, seinen gesamten Bruttostromverbrauch rechnerisch aus Erneuerbaren Energien zu decken. Allein 2024 konnten durch den Ausbau von Wind- und Solarenergie rund sechs Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden. Das entspricht mehr als zehn Prozent der gesamten energiebedingten Emissionen im Vergleich zu 2022.
Mit dem Windenergiebeschleunigungsgesetz und klar definierten Flächenzielen wurde der Ausbau der Windkraft an Land deutlich vorangebracht. Über 300 neue Windenergieanlagen wurden 2024 genehmigt. Erste Landkreise haben ihre Flächenziele bereits erfüllt. Die Landesregierung hat zudem die Beteiligung von Kommunen gesetzlich verankert, sodass diese finanziell vom Ausbau profitieren. Das stärkt die Akzeptanz in der Bevölkerung und bringt die Energiewende näher an die Menschen.
Auch bei der Windkraft auf See ist Niedersachsen führend. Mehr als die Hälfte der 2024 in Deutschland neu installierten Offshore-Leistung ist mit Netzanschluss in Niedersachsen entstanden. Gleichzeitig werden die niedersächsischen Energiehäfen, insbesondere Cuxhaven und Wilhelmshaven, gezielt weiterentwickelt. Investitionen in Höhe von 300 Millionen Euro stärken diese Standorte als Umschlagplätze für Windkraftkomponenten, Wasserstoff und andere nachhaltige Energieträger.
Im Bereich Wasserstoff nimmt Niedersachsen eine Schlüsselrolle ein. Rund die Hälfte des bundesweiten Bedarfs an grünem Wasserstoff soll hier produziert werden. Gefördert durch Bund, Land und EU entstehen vier Großelektrolyseure, ein Wasserstoff-Kernnetz mit 1.800 Kilometern Leitungslänge in Niedersachsen, neue Speicherlösungen und der Einstieg in die klimaneutrale Stahlproduktion. Die Offshore-Wasserstoff-Pipeline „AquaDuctus“ wird künftig grünen Wasserstoff auch aus dem Ausland nach Niedersachsen bringen.
Ein weiterer Fortschritt ist der starke Ausbau der Solarenergie. Mit der Solarpflicht für Neubauten und große Parkflächen sowie durch vereinfachte Genehmigungsverfahren wurde die Dynamik deutlich erhöht. Im Jahr 2024 gingen über 134.000 neue Photovoltaikanlagen ans Netz. Das Ziel bis 2035 liegt bei 65 Gigawatt installierter PV-Leistung in Niedersachsen.
Auch bei der kommunalen Wärmeplanung ist viel in Bewegung. Nahezu alle Mittel- und Oberzentren arbeiten an Konzepten, um lokale CO₂-freie Wärmequellen zu erschließen und fossile Systeme abzulösen. Dabei werden insbesondere soziale Aspekte im ländlichen Raum berücksichtigt.
Neben dem Ausbau Erneuerbarer Energien liegt ein weiterer Fokus auf der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Das Hochwasser zum Jahreswechsel 2023/2024 hat gezeigt, wie wichtig vorausschauender Hochwasserschutz ist. Die Mittel für den Küsten- und Deichschutz wurden deutlich erhöht, ein neues Rückhaltebecken bei Seesen wurde bereits auf den Weg gebracht. Auch Rückdeichungen an der Elbe und anderen Flussläufen werden vorangetrieben. Neue Leitfäden, digitale Karten und Förderprogramme unterstützen die Kommunen bei der Starkregenvorsorge
Mit einem Grundwasserbewirtschaftungserlass, der geplanten Novelle des Wassergesetzes und dem Masterplan Wasser entsteht derzeit ein strategischer Rahmen für einen nachhaltigen Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser.